"Das Verständnis des Zwecks deiner Reise hilft dir, deine Entscheidungen zu treffen und gibt dir eine bessere Vorstellung davon, was du daraus gewinnen möchtest."
Darius Haberstock ist Mitglied unserer legendären Creator’s Crew, einer kleinen, aber epischen Gruppe von Weltenbummlern, Abenteurern und Aussteigern aus aller Welt, die sich einem Leben im Outdoor-Eskapismus verschrieben haben.
Beim Plaudern mit uns reflektiert Darius, was er auf seinen Reisen gelernt hat, und teilt seine Gedanken darüber, welche Fragen du dir stellen solltest, bevor du dein nächstes Abenteuer planst. Los geht’s…
Das Gefühl, sich auf ein neues und spannendes Abenteuer zu begeben, ist ein aufregender Rausch aus Emotionen und Empfindungen, der sowohl belebend als auch nervenaufreibend sein kann. Es ist, als stündest du am Rand des Unbekannten, mit Vorfreude, Neugier und Aufregung, die durch dich hindurchfließen.
Doch bevor du dich auf ein großes Abenteuer einlässt, musst du dir erst ein paar Fragen stellen: Bleibst du in der Nähe für einen schnellen Wochenendtrip? Hast du mehr Zeit und planst eine längere Autofahrt? Oder hast du dich endlich für die lang ersehnte achtmonatige Weltreise entschieden, die in Zentralamerika beginnt und bei der du spontan einen Flug nach Europa buchst?
Okay, wahrscheinlich nicht letzteres – aber egal, welches Abenteuer du planst, alles beginnt mit der Vorbereitung.
Hier sind einige Fragen, die ich mir selbst stelle, bevor ich ein Abenteuer plane. Ich habe einige hypothetische Beispiele eingefügt, die vielleicht gar nicht so hypothetisch sind... Man könnte sagen, ich bereite gerade mein nächstes Abenteuer vor, während ich das hier schreibe…
1. Was sind meine Ziele und Erwartungen für dieses Abenteuer?
Es könnte so einfach sein wie „Ich will ans Meer fahren und mich entspannen“, aber ich fordere dich heraus, tiefer zu gehen, denn die Antworten überraschen dich vielleicht und lassen dich dein Abenteuer mehr schätzen.
Definiere deinen Grund
Frag dich: „Warum mache ich dieses Abenteuer?“ Geht es dir um Entspannung, Selbstfindung, kulturelle Erfahrungen oder darum, dich selbst herauszufordern? Wenn du deinen Zweck verstehst, kannst du deine Entscheidungen besser treffen und weißt, was du dir erhoffst.
P.S.: Ich bin ein großer Fan von Selbstfindungsabenteuern!
Setze konkrete Ziele
Wenn ich meinen Grund kenne, überlege ich mir, welche Ziele ich erreichen will. Wenn ich zur Entspannung reise, möchte ich mich vielleicht ausruhen, Stress abbauen, Yoga machen oder meditieren. Wenn ich Kultur erleben möchte, fokussiere ich mich darauf, Einheimische kennenzulernen und mehr über ihre Traditionen zu erfahren.
Egal was dein Grund ist – plane dein Abenteuer nach deinen Zielen, und der Erfolg wird enorm sein..
Realistische Erwartungen
Ich träume gerne groß, aber ich weiß auch, dass ich realistisch sein muss, was ich von dem Abenteuer erwarten kann. Nicht jeder Moment wird perfekt sein, und es wird Herausforderungen geben – aber das ist okay.
Nimm die Unvorhersehbarkeit an und sei offen für unerwartete Erlebnisse. Das ist eine der wichtigsten Lektionen, die ich aus all meinen Abenteuern mitgenommen habe. Oft sind gerade die unerwartetsten Momente die unvergesslichsten.
2. Will ich meine Komfortzone verlassen?
Das hängt sehr vom Abenteuer ab – und es ist absolut okay, wenn die Antwort „Nein“ lautet. Aber wenn du vorhast, dich selbst herauszufordern und über deine Grenzen zu gehen, solltest du wissen, worauf du dich einlässt.
Erkenne deine Komfortzonen
Willst du dich emotional, körperlich, mental oder in allen Bereichen herausfordern? Wenn du das weißt, kannst du gezielt Situationen suchen, die dein Wachstum beschleunigen?
Egal wie die Antwort ausfällt, sobald ich weiß, worauf ich mich konzentrieren will, kann ich anfangen, mich genau in diese Situationen des schnellen Wachstums zu bringen.
Lerne, das unangenehme Gefühl einfach anzunehmen
Nehmen wir an, ich wollte mich eines Tages körperlich und geistig herausfordern und habe eine Wildnis-Tour in die Berge gebucht, obwohl ich kaum Ahnung von der Natur hatte und meine Luftmatratze nicht aufgeblasen bleiben wollte... Vielleicht ist das passiert, vielleicht auch nicht (tatsächlich ist es passiert – es war schrecklich, aber irgendwie auch die beste Zeit überhaupt).
Aber weißt du was? Ich habe mich in dieses Unbehagen verliebt und in die Herausforderung, mich an meine Umgebung anpassen zu müssen. Oft sind es gerade die Momente, in denen du deine Komfortzone verlässt, die dir die lohnendsten Erfahrungen bringen.
Lass Herausforderungen zu
Ich mag es, immer mal wieder kleine Herausforderungen in meinen Alltag einzubauen. Ob’s jetzt darum geht, einfach mal mit einem Fremden zu quatschen oder eine kalte Dusche zu nehmen.
Wenn du solche kleinen unangenehmen Momente regelmäßig reinbringst, trainierst du dich selbst darin, besser klarzukommen und in stressigen Situationen ruhiger zu bleiben. Fang mit kleinen Abenteuern oder Erfahrungen an, die dich ein bisschen aus deiner Komfortzone bringen, bevor du dich an die größeren Herausforderungen wagst.
3. Wie kann ich mein Abenteuer auf meine eigene Art festhalten?
Ich liebe es, besondere Momente auf meinen Reisen einzufangen und empfehle jedem, seine Erlebnisse festzuhalten.
Aber wie machst du das so, dass es für dich natürlich ist? Willst du ein Reisetagebuch führen, einen Blog starten oder deine Erlebnisse auf Social Media teilen?
Dein Abenteuer zu dokumentieren hilft dir nicht nur, die Momente immer wieder zu erleben, sondern kann auch andere inspirieren und dir ermöglichen, dich mit Leuten zu verbinden.
Schreib’s einfach mal auf
Eine meiner liebsten Arten, alles im Leben festzuhalten, ist das Tagebuchschreiben. Irgendwie hat’s was richtig Schönes, in alten Notizbüchern zu blättern und die ganzen Geschichten von früher nochmal zu erleben.
Wenn ich auf Abenteuer bin und schreibe, versuche ich, richtig ins Detail zu gehen – was ich gefühlt hab, wen ich getroffen hab und was alles passiert ist. Das Ziel vom Tagebuchschreiben ist, dass ich meine Reise noch viel bewusster erlebe und später mit schönen Erinnerungen daran zurückdenken kann.
Erleb das Abenteuer nochmal mit Videos
Videos sind einfach genial. Ehrlich gesagt hab ich überlegt, ob ich’s dabei belasse, weil eigentlich sagt das schon alles. Wenn du Videos machst, egal ob mit dem Handy, der Cam oder der Profi-Kamera, hältst du viel mehr fest als nur ein Bild – du nimmst sozusagen ’ne kleine Filmszene aus deinem Leben auf.
Klingt vielleicht übertrieben, aber ich find’s nicht so. Einer meiner Lieblings-Tricks beim Filmen auf Tour: Einfach die Kamera auf was Schönes richten und ein paar Sekunden oder Minuten filmen. So kann ich die Schönheit der Umgebung richtig genießen und werde jedes Mal wieder in den Moment zurückversetzt.
Drück auf den Auslöser
"Als Fotograf hab ich eine unbeschreibliche Wertschätzung dafür, was ein einzelnes Bild ausdrücken kann. Jedes Mal, wenn du den Auslöser drückst, hältst du einen Moment in der Zeit fest – also nutz jeden Klick mit Bedacht."
Hier sind drei schnelle Tipps für bessere, einprägsamere Fotos. Keine Sorge, ich mach’s kurz.
- Schau genau hin, was um dich rum passiert
- Scheu dich nicht vor den kleinen Details
- Und ganz wichtig: Fang Emotionen ein.
Ganz ehrlich, mit diesen drei Tipps hast du Fotos, die du nicht nur deinen Freunden und deiner Familie stolz zeigen kannst, sondern die dir auch selbst richtig ans Herz wachsen und deine Abenteuer nochmal ganz neu erleben lassen.
4. Welche Auswirkungen hat mein Abenteuer auf andere und die Umwelt?
In einer Zeit, in der immer mehr Leute auf die Umwelt achten, ist es super wichtig, sich Gedanken darüber zu machen, welchen Einfluss dein Abenteuer hat. Für mich ist es eine der wichtigsten Sachen, meinen ökologischen Fußabdruck so klein wie möglich zu halten und verantwortungsbewusst zu reisen.
"Wenn du nachhaltig unterwegs bist, gibst du anderen ein gutes Beispiel und schützt unseren schönen Planeten – so können du und viele andere ähnliche Abenteuer erleben."
Keine Spuren hinterlassen (Leave No Trace – LNT)
Beim Reisen und Abenteuer geht’s darum, so wenig wie möglich Spuren zu hinterlassen und die Natur so zu respektieren, wie du sie vorfindest.
Ganz einfach gesagt: Lass die Erde so zurück, wie du sie vorgefunden hast. So hilfst du mit, die Natur für zukünftige Generationen zu bewahren, damit diese wunderschönen Plätze noch lange so erhalten bleiben.
Lokal einkaufen und essen
Mein Lieblingsweg, das zu machen? Nach einer richtig anstrengenden Wanderung gönn ich mir ’n Bier und ’nen Burger in ’nem kleinen, lokalen Restaurant. Ich liebe es, neue Gerichte auszuprobieren, in kleinen Läden vor Ort zu stöbern und einfach alles zu tun, um die Communities zu unterstützen, die ich besuche. Oft wird das total unterschätzt, dabei macht’s echt einen großen Unterschied.
Bonus-Tipp
Oft sind die Leute, die dort arbeiten, Einheimische, die die Gegend besser kennen als jeder andere. Sie wissen, wo die versteckten Schätze liegen, wo du am besten essen kannst und wo die Aussicht am atemberaubendsten ist. Also quatsch sie ruhig an – du wirst überrascht sein, wie gerne sie ihre Lieblingsplätze mit dir teilen.
Alles zusammengefasst
"Wenn ich mir diese Fragen ganz genau stelle, bin ich besser vorbereitet auf mein Abenteuer und stelle sicher, dass meine Reise wirklich zu meinen Werten und Zielen passt."
Diese bewusste Herangehensweise macht das Ganze zu einem viel intensiveren, erfüllenderen und unvergesslicheren Erlebnis – und am Ende bin ich dankbar und richtig heiß auf das nächste große Abenteuer!
Über Darius Haberstock
Darius’ Leidenschaft für Abenteuer und die Natur wächst ständig. In seiner Arbeit fängt er Momente von Freiheit und Glück ein. Rohes Gefühl, Geschichten erzählen und Achtsamkeit sind das Herzstück seiner Kreativität – und das lebt er auch im Alltag.
Als Bewohner des kanadischen Pazifischen Nordwestens liebt Darius es zu wandern, im Hinterland zu zelten und neue, abgelegene Abenteuer zu entdecken, die seine Seele beflügeln.
Folge Darius auf Instagram, wo er mehr von seinen Reisen und Abenteuern teilt: @deeehabs

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