“Für mich bedeutet Eskapismus nicht, die Welt hinter sich zu lassen, sondern sie durch Entdecken zu erforschen.”
Höhenliebhaberin, Pulverschnee-Jägerin und begeisterte Abenteurerin. Morgan Chinn bezeichnet sich selbst als ein echtes Kind, aus dem pazifischen Nordwesten und nutzt ihre Zeit außerhalb des klassischen 9-to-5, um als Mitglied der National Ski Patrol abgelegene Routen zu erkunden. Um sie in die „Made to Roam“-Familie aufzunehmen, fuhr Morgan Anfang dieses Sommers zum Descend 10 um einen Vorgeschmack auf die kommenden Abenteuer zu bekommen.
Wir tauschen Pfannkuchenrezepte, Eskapismus-Tipps und Shred-Playlists aus, mit "Metal-Indy Vibe”... da sind wir voll dabei.


Morgan Chinn, was ist deine Geschichte?
“Ich bin ein echtes Kind des pazifischen Nordwestens, geboren und aufgewachsen nördlich von Seattle, Washington, in einem ruhigen Küstenvorort namens Edmonds, wo ich mit meinen Abenteuerhunden und meinem Mann lebe."
“Ich wurde adoptiert und bin mit Skifahren im Winter und Reisen im Sommer aufgewachsen."
"Vor ein paar Jahren habe ich meine Karriere im Jurabereich aufgegeben, um meiner Leidenschaft als Vollzeit-Künstlerin nachzugehen. Meine Zeit in den Bergen inspiriert meine Kunst, und meine Arbeiten spiegeln oft meine Abenteuer wider. Es ist eine symbiotische Beziehung – das eine könnte ohne das andere nicht existieren.”
“Den 9-to-5-Job hinter mir zu lassen, gab mir die Freiheit, zu wandern und einen anderen Lebensweg zu erkunden.”

“Den 9-to-5-Alltag hinter mir zu lassen, gab mir die Freiheit, zu wandern und eine andere Lebensweise zu erkunden. In dieser Zeit wurde ich halbprofessionelle Skifahrerin und hatte das Glück, weltweit Pulverschnee jagen zu dürfen."
“Um diesen Teil meiner Karriere auf das nächste Level zu bringen, trat ich 2023 der National Ski Patrol als Pro-Patrollerin bei und werde in meine zweite Saison als professionelle Ski-Patrouilleurin in Washington starten. Obwohl dies viele Herausforderungen mit sich bringt, setze ich mich leidenschaftlich dafür ein, die Repräsentation von Frauen in der Outdoor- und Sicherheitsbranche zu verändern.”
Eine typische Frage bei Passenger: Was bedeutet Eskapismus für dich?
“Für mich bedeutet Eskapismus nicht, die Welt hinter sich zu lassen, sondern sie durch Entdecken zu erforschen. Es ist das Sein in der Natur, das Staunen über ihre Schönheit und Komplexität. Es ist das Ausblenden des Lärms, um ganz im Moment zu sein, so flüchtig er auch sein mag, und die Farben, Strukturen und Dimensionen der Natur ohne menschliches Eingreifen zu erleben. Es ist eine Wertschätzung für das Wilde und Ungezähmte. Ein unkontrollierbarer Drang, Teil dieses Mysteriums zu sein. Wild zu werden, ein wilder Kreatur, die sonnenreife Beeren isst und für den Sonnenuntergang statt für den Gipfel wandert.”
“Die Orte, die mir am meisten bedeuten, sind jene, die ich mit Freunden und Familie teilen durfte – mein wahres Zuhause.”


Welche Orte bedeuten dir in deinem Leben am meisten? Gibt es besondere Highlights?
“Obwohl ich das Glück hatte, viel zu reisen, gibt es keinen Ort, der mir so besonders ist wie mein Zuhause hier in Washington. Wo sonst erlebt man eine so große Vielfalt an Landschaften – von Regenwäldern und Gletschern über Wüsten bis hin zu dichten Wäldern? Wir haben Vulkane, die das ganze Jahr Schnee tragen, Wasserwege mit wilden, grünen Inseln, eine Fülle an Wildtieren und Meeresbewohnern, die mich seit Jahren faszinieren."
“Die Orte, die mir am meisten bedeuten, sind die, die ich mit Freunden und Familie teilen durfte – mein wahres Zuhause.”
Wir wissen, du bist ein echter Foodie – was war diesen Sommer so auf dem Teller?
“In letzter Zeit habe ich viele frische, herzhafte Superfood-Salate mit Kräutern und rohem Gemüse in allen Variationen “gekocht” anz in der Nähe meines Zuhauses gibt es einen Bauernstand, wo ich gerne mit den Hunden frisches, saisonales Gemüse aussuche".
“Eine weitere Spezialität von mir sind wild gesammelte Blaubeer-Pfannkuchen. Nicht weit von hier gibt es eine Wanderung, bei der die wilden Blaubeeren gerade blühen. Weil der Weg wenig begangen wird und an einem alpinen See vorbeiführt, der im Sommer fast vergessen scheint, habe ich den Ort oft ganz für mich allein. Zusammen mit Freunden nehme ich einen Campingkocher mit, wir bauen ihn am See auf, sammeln wilde Blaubeeren, machen den Pfannkuchenteig mit frischem Quellwasser und backen direkt dort – meilenweit entfernt von der Zivilisation. Es ist friedlich und magisch, einfach köstlich und ein echtes Glücksmoment.”


Lautstärke hoch, Fenster runter. Was läuft gerade bei dir?
“Während wir uns auf die Skisaison vorbereiten, läuft meine Shred-Playlist in Dauerschleife. Freunde auf einem Roadtrip beschrieben sie mal als ‘witchy metal Indy Vibe’. Außerdem höre ich gerne Hörbücher und habe zuletzt ‘Untamed’ von Glennon Doyle, ‘Big Magic’ von Elizabeth Gilbert, ‘Desert Solitaire’ von Edward Abbey und ‘The Great Alone’ von Kristin Hannah gelesen oder nochmal gehört. Ab und zu darf’s auch mal ein freches Märchenbuch oder der ‘Red Handed’ Podcast sein.”
Eskapismus Tipps & Tricks fürs Abschalten?
“Ein Tipp, den ich unterwegs gelernt habe (und den ich gern früher gewusst hätte): Abschalten heißt nicht, den höchsten Gipfel zu erklimmen oder die wildeste Skiroute zu fahren. Es muss nicht eine 40-tägige Wanderung oder ein Ultramarathon sein. Abschalten kann auch ein Spaziergang im Park zum Brombeerenpflücken sein, ein Buch am Fluss lesen oder ein Nickerchen unter Bäumen. Es sind die Momente der Wertschätzung und Dankbarkeit in der Natur – ganz egal wie klein sie sind. Abschalten ist kein Fliehen vor der Realität, sondern ein Erwachen zu ihr.”